Seine Lehre

Sathya Sai Baba hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns von Seiner Form lösen und nicht Seine Anhänger, sondern die Anhänger Seiner Lehre sein sollen. Nachfolgend möchten wir die drei wichtigsten Buch-Reihen mit Swamis Lehre vorstellen.

Nur wenige sind sich wahrscheinlich bewusst, welch grosses Glück wir hatten in einer Zeit zu leben, in der es möglich war, die Lehre von Sathya Sai Baba in direkter Überlieferung – unverfälscht – festzuhalten. Das hat es bis jetzt in der Menschheitsgeschichte noch nicht gegeben.

Die Lehre von Rama und Krishna wurde über Jahrhunderte nur mündlich weitergegeben. Die Botschaften von Christus sind über seine Jünger zuerst mündlich und erst später schriftlich verbreitet worden. Die Aussagen des Propheten Mohammed wurden erst nach seinem Tod gesammelt. Vom Koran gab es deshalb verschiedene Versionen.

Von Sathya Sai Baba sind mehr als 2500 Reden nicht nur schriftlich, sondern auch in Ton und Bild festgehalten. Dazu kommt, dass es eine ganze Reihe von Büchern gibt, die aus der Hand von Sathya Sai Baba selber stammen.

Wir und unsere Nachwelt haben also das Glück, einer Lehre zu folgen, die uns im Original zur Verfügung steht.

Was ist das Besondere an dieser Lehre? Diese Lehre berührt uns zutiefst

  1. weil sie von einer tiefen Liebe für alle Lebewesen, die Natur, ja den ganzen Planeten und die gesammte Schöpfung durchdrungen ist
  2. weil sie in uns mit einem inneren, tiefen Wissen verbunden ist. Wir wissen nicht nur, wir spüren: Diese Worte, diese Lehre sind wahr – es ist die Wahrheit über uns selbst, die wir solgange vergessen haben
  3. weil sie für alle Menschen, alle Wesen auf diesem Planeten gültig ist. Es ist eine universelle Lehre
  4. weil sie in uns den Wunsch weckt, diese Lehre zu leben, weil wir wissen, dass sie uns eigen ist. D.h., wenn ich diese Lehre im Alltag lebe, dann folge ich meinem wahren Selbst. Ich bin dann in Harmonie mit mir und kann Harmonie in der Umgebung, ja in der ganzen Welt bewirken
  5. weil sie selbstlos vermittelt wird. Der Urheber dieser Lehre – Sathya Sai Baba – hat keine persönlichen, selbstsüchtigen Interessen. Er will nicht, wie viele Lehrer und spirituelle Führer, Eindruck machen, uns für Sich und Seine Gemeinschaft als Anhänger gewinnen. Er will nicht eine neue Religion gründen. Sein einziges Ziel ist, dass wir unsere eigene Wahrheit erkennen.

Im Buch über Sathya Sai Baba „Leben – Lehre – Werk” werden die Kerngedanken von Swamis Lehre wie folgt aufgelistet:

  • Die Göttlichkeit des Menschen
  • Die Einheit der Religionen
  • Die fünf menschlichen Werte
  • Die Begrenzung der Wünsche
  • Der Dienst am Mitmenschen

Der Autor dieser Darstellung schreibt dazu: „Es sind dies spirituelle Grundsätze, wie sie in vielen Religionen gelehrt werden. Wenn der spirituelle Sucher die ersten drei verinnerlicht hat, wird er ganz natürlich bereit sein, diese Wahrheiten auch bei sich selbst und im Verhältnis zu seinen Mitmenschen in die Praxis umzusetzen und die beiden anderen Grundsätze ebenfalls zu leben.”

Die Lehre ist einfach – aber nicht leicht

So einfach und klar die Lehre ist, so sind doch drei Phänomene in den Studienkreisen (wenn die Texte in Sai Gruppen oder Zentren gelesen und besprochen werden) zu beobachten.

  1. Der Text erschliesst sich immer wieder neu. Viele sind erstaunt, dass sie immer noch mehr und tiefere Wahrheiten entdecken. Je länger man sich mit einem Text beschäftigt, desto mehr kann man erkennen, dass er offenbar verschiedene Bewusstseinsstufen in uns anspricht
  2. Obwohl alle den gleichen Text lesen, hat dieser für jeden eine eigene Bedeutung: Hinsichtlich seiner eigenen Geschichte, der aktuellen Lebenssituation und seiner spirituellen Erfahrungen
  3. Erkenntnis ist nicht nur Wissen. Diese Erfahrung wird beim Lesen der Texte von Baba immer wieder gemacht. Sie bewirken, dass wir unserem Sein eine neue Bedeutung, einen neuen Sinn geben. Dies wiederum führt dazu, dass wir deutlicher die Kluft zwischen unserer idealen und unserer realen Wirklichkeit erfahren. Wir können diese Kluft nur durch das Handeln überbrücken. Dies ist die transformierende Wirkung der Texte. Wir können diese Diskrepanz einfach ignorieren, oder wir beginnen unser Leben zu ändern.

Sathya Sai Baba hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass man durch das Lesen von Büchern nicht geläutert werden kann. „Das Zuhören ist wie das Kochen in der Küche” pflegte Swami seinen Studenten zu sagen. „Auch wenn ihr das in der Küche zubereitete Essen anschaut, wird euer Hunger nicht gestillt. Nur wenn ihr es esst und verdaut, wird der darin enthaltene Nährwert eurem Körper zu gute kommen. Das Zuhören (shravana) entspricht dem Kochen, das Nachdenken (manana) dem Essen und das meditative Erfassen (nididhyâsa) dem Verdauen. Nur wenn ihr es versteht, diese drei Vorgänge zu koordinieren, könnt ihr das Beste aus einer gegebenen Situation machen und einen Nutzen daraus ziehen.” Dies ist auch der Zweck der Studienkreise, wenn sie sich mit der Lehre von Sathya Sai Baba befassen.

Wenden wir uns nun den Büchern zu, die diese Lehre für uns wie einen verborgenen Schatz hüten. Es sind vor allem drei Reihen, die wir im Folgenden noch eingehender vorstellen möchten:

  1. Die „SATHYA SAI SPRICHT” Reihe mit Ansprachen von 1953 bis 2010
  2. Ebenfalls Ansprachen sind in den Reihen „Sommersegen in Brindavan” und „Sommersegen in den blauen Bergen” und „Kostbarkeiten aus Kodaikanal” enthalten
  3. Die „Vâhinîs”, die verschiedene Themen erläutern, über die Sathya Sai Baba für die Monatszeitschrift
    „Sanathana Sarathi” geschrieben hat.

1. Die „SATHYA SAI SPRICHT” Reihe mit Ansprachen von 1953 bis 2010

Sathya Sai Baba hat im Laufe seines Lebens über 2500 Ansprachen gehalten: In seinen Ashrams in Prashanti Nilayam, Brindavan, Kodaikanal usw. Er wandte sich an Seine Devotees, an die Amtsträger Seiner Organisation (z.B. bei den Weltkonferenzen), aber auch an bestimmte Pilgergruppen, an Politiker, an die Bevölkerung der Orte, die er besuchte, oder an bestimmte Berufsgruppen (z.B. Ärzte, Lehrer usw.). Immer wieder richtete er Seine Worte an Seine Studenten. Ihre Entwicklung, ihre Transformation waren Ihm besonders wichtig.

Häufig nutzte er die grossen Feste der Religionen, um die Zuhörer mit der wirklichen Bedeutung dieser Feste wieder vertraut zu machen, oder um auf die zentrale Botschaft von Jesus, Buddha oder Mohammed aufmerksam zu machen.

Wenn die Mikrophone für Sathya Sai Baba bereit gestellt wurden, dann legte sich eine grosse Stille über die Zuhörerschar. Man hörte nur noch das Gurren der Tauben oder das Bellen eines Hundes, vielleicht mal das Schreien eines kleinen Kindes. Es war, als ob inmitten des städtischen Trubels der Welt rundherum, in der Halle, wo Sathya Sai Baba sprach, die Welt den Atem anhalten würde.

Meistens eröffnete Sathya Sai Baba Seine Ansprache mit einem kurzen gesungen Gedicht in Telugu oder Sanskrit, in dem das Thema Seiner Ansprache enthalten war.

Dieser Gesang berührte zutiefst und half den Zuhörern ihre Herzen zu öffnen. Es sei hier kurz erwähnt, dass einige dieser Eingangs-Lieder in den beiden CDs „Embodiment of Love“ (Bestell Nr. D2614 und D2603) enthalten sind.

Mit „Prema Swarupala” (Verkörperungen der Liebe) begrüsste Sathya Sai Baba die Zuhörer und erläuterte dann meistens zuerst die Zeilen Seines Gedichtes. Dann folgte die Ansprache.

Viele westliche Devotees hatten Mühe, die englische Übersetzung mit dem starken indischen Akzent zu verstehen. Aber häufig erlebten sie, dass einige Sätze ganz klar an ihr Ohr drangen. Und meistens waren diese Sätze genau die Antwort auf die innere Frage, die sie hatten. War es Zufall, dass Baba über ein Thema sprach, das ich Ihm während des Darshans vor der Ansprache innerlich zu Füssen gelegt hatte?


Wer die 12 teilige CD-Reihe „Die Stimme des Avatars” kennt (siehe unter HÖRBÜCHER D2633), weiss, dass die Schwingung, die Baba in Seinen Reden erzeugt, eine umfassendere Form des Verinnerlichens ermöglichen, als wenn man eine Ansprache „nur“ liest. Es scheint manchmal, als ob Sathya Sai Baba Seine Worte tief in unsere Herzen „hämmert”, so wie der Schmied, der dem rohen Eisen eine kunstvolle Verzierung gibt, damit es später als Gartentor den Eingang zum Garten schmückt.

Diese Vorträge von Sathya Sai Baba auf CD sind äusserst wertvolle Hör-Dokumente. Sie versetzen uns unmittelbar in Swamis Gegenwart. Baba spricht in Telugu und ein (professioneller) Sprecher übersetzt Seine Reden auf Deutsch. Das ist ein neues und äusserst spannendes Erlebnis. Wir hören nicht nur den Inhalt Seiner Lehre, wir hören auch, wie Er diese Lehre vermittelt. Seine Botschaft erreicht unmittelbar unser Herz und Seine Worte prägen sich tief ein. – Eine wunderbare Erfahrung.


In der Sammlung „Sathya Sai Baba Spricht” sind zurzeit 42 Bände (1953 bis 2009) erschienen. Noch sind nicht alle Bände in Deutsch erhältlich.  

Die deutschsprachige Jubiläumsausgabe (Artikel Nr. D1012) umfasst die Bände 1 bis 11 (Preis CHF 62.-). Darin enthalten sind die Ansprachen von 1953 (die erste Ansprache, die Sathya Sai Baba mit 27 Jahren hielt) bis Dezember 1982. Es folgen die Bände 20 und 21 mit den Ansprachen von Januar 1987 bis Dezember 1988.

Der Band 21 ist eine Neuerscheinung dieses Frühjahres (2012). Er ist ebenfalls gebunden mit einem leuchtend gelben Umschlag. Im Vergleich zu den früheren Ausgaben ist aber die Schrift etwas grösser. 

Schon früher erschienen ist der Band 30 mit den Ansprachen des Jahres 1997. - Dann macht die Reihe einen weiteren Sprung und schenkt uns die Ansprachen von 2007, 2008 und 2009 in einer gebundenen Fassung und graphisch veränderten Form.

Seine letzte öffentliche Ansprache hielt Sathya Sai Baba am 22. November 2010 - am Tag der „Convocation” (Studenten-Graduations-Zeremonie). Nochmals betont Er:

Gott ist in allen gegenwärtig:


„Studenten, Verkörperungen der Liebe!

Ihr alle wünscht euch, dass Swami wenigstens ein paar Worte spricht. Ihr denkt: „Wie schön wäre es, wenn Swami wenigstens ein paar Minuten lang sprechen würde!”

Viele Menschen besuchen Pilgerorte wie Badrinath, Amarnath, Kedarnath, Bhadrachalam, Tirupati usw. auf der Suche nach Gott. Sie glauben, sie könnten Gott an solchen Plätzen finden. 0 törichter Mensch! Gott ist nicht irgendwo anders. Tatsächlich seid ihr selbst Gott. Gott ist in allen gegenwärtig. Gott ist Einer allein, und er ist gegenwärtig, wo immer ihr nach ihm sucht. Er ist in euch, bei euch, über euch und unter euch. Gott ist jenseits von Geburt und Tod und wohnt jedem Lebewesen in Gestalt des Atman inne. Er ist in allen Menschen vom Kind bis zum alten Mann gegenwärtig. Derselbe Gott ist in einer Ameise, einer Mücke und in allen Vögeln, Tieren und Raubtieren. Bemüht euch deshalb nicht unnötig, indem ihr euch auf die Suche nach Gott begebt.

Wo immer ihr hinschaut, dort ist Gott anwesend. Wen immer ihr seht, Gott ist in ihm. Gott hat keine gesonderte Form. Alle Formen sind Sein.

Auch die Studenten sollten diese Einheit entwickeln und alle als ihre Brüder und Schwestern betrachten. Alle sind Menschen. Alle sind Kinder Gottes. Deshalb solltet ihr in Einheit leben, und keinerlei Meinungsverschiedenheiten Raum geben.

Dies ist Meine heutige Botschaft an euch.”


2. „Sommersegen in Brindavan”

In der Reihe „Sommersegen“ richtet sich Sathya Sai Baba an die Studenten, die aus ganz Indien zu einem Sommer-Camp gekommen waren. Solche Sommer-Kurse fanden in Brindavan (dem Ashram nahe bei Bangalore) erstmals 1972 statt. Dann folgten weitere, manchmal im jährlichen Abstand, manchmal mit einer Pause von mehreren Jahren.

Unter der Leitung von Sathya Sai Baba wurden die Studenten von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens - die Sathya Sai Baba selber ausgewählt hatte - mit spirituellen, philosophischen und kulturellen Fragen Indiens vertraut gemacht. Während dieser Sommer-Kurse sprach Sathya Sai Baba jeweils am Ende des Tages. Diese Ansprachen sind in der Reihe „Sommersegen“ zusammengefasst. Diese Reihe besticht durch die Liebe und das grosse Engagement, das Sathya Sai Baba dafür aufbringt, die Studenten auf das moderne Leben vorzubereiten, ein Leben, in welchem sie Bildung, Wissenschaft, Technik und den Wohlstand des aufstrebenden Indien mit ihrer spirituellen Natur und dem ursprünglichen Ziel jedes Menschen, nämlich wieder Eins mit Gott zu werden, verbinden können.

Sathya Sai Baba hat immer wieder darauf hingewiesen, dass Seine Studenten Sein Reichtum sind. Wenn Er im April in Kodaikanal „in den blauen Bergen” war, dann durfte Ihn eine grössere Schar von Studenten begleiten. Im Band 6 von „Sein Leben” beschreibt Narasimha Murthy im Kapitel „Echos der Ekstase vom Berg” wie liebevoll Er sich persönlich um die Studenten, ihr Wohlergehen und ihre spirituelle Entwicklung kümmerte. Und Anil Kumar berichtet im Buch „Sai Perlen” über die Gespräche von Sathya Sai Baba mit Seinen Studenten. Diese Texte zeigen, dass Swami jede Gelegenheit nutzte, Seine Studenten zu lehren und zu transformieren. Diese Grundhaltung überträgt sich beim Lesen der Sommersegen Reihe auf den Leser. Da spricht ein liebevoller Vater, eine fürsorgliche Mutter, die ihre Kinder sorgfältig auf die lange Lebensreise vorbereiten.


3. Die „Vâhinîs”

sind Schriften über die Grundlagen der Selbstverwirklichung, die Sathya Sai Baba ursprünglich in Seiner Muttersprache Telugu für die Monatszeitschrift „Sanatana Sarathi“ verfasst hat. Das Sanskrit-Wort vâhinî bedeutet „Fluss”, „Strom”, aber auch „Armee” und „Streitmacht”: Sai Babas Vâhinîs schicken einen vitalisierenden Strom durch das Gebäude unseres Denkens, der alten Staub sowie alles Hinfällige, irrtümlich Hineingebrachte fortschwemmt und die tragenden Säulen der Wahrheit, der göttlichen Ordnung im Handeln, des Friedens und der Liebe freilegt und in neuer Schönheit leuchten lässt. 

Die Vâhinîs sind nicht nur bei unseren Lesern sehr beliebt, sondern auch beim Leiter des Sathya Sai Buchzentrums in Deutschland, Werner Herzog. Im August 2010 sagte er in einem Interview: „Die Bücher, die mir besonders am Herzen liegen, das sind die Sathya Sai Vâhinîs. Das hat auch einen besonderen Grund. Ganz früher bekam ich erzählt, die Bücher würden von Swami persönlich geschrieben. Ich konnte mir das aber nicht vorstellen, dass Swami Bücher schreibt. Dann habe ich, bei einem Aufenthalt in Prashanti, den Neffen von Prof. Kasturi kennengelernt, der damals der Herausgeber von Sanathana Sarathi war. Er zeigte mir ein Büchlein von Swami, das war so ein kleines Wörterbüchlein, wie wir es aus der Schule kennen. Und Baba hat dieses Buch wirklich von Hand in Telugu geschrieben.

Und ganz am Schluss des Büchleins stand With Love Baba”. Es war das erste Buch von Baba, das ich in den Händen halten durfte. Es heisst «Quellen der Weisheit». Und aus dieser Inspiration heraus entstand später auch das Hörbuch mit einer Doppel CD mit dem Titel Quellen der Weisheit(Bestell Nr. D4001).