Sankranti – das Sonnwend- und Erntedankfest
Sairam, ihr Lieben,
wir befinden uns in der Übergangszeit zwischen Neujahr und Sankranti, dem Sonnwend- und Erntedankfest. Es ist eine fröhliche, belebte Zeit hier im Aschram. Am 5. und 6. Januar fand hier eine Balvikas-Konferenz* mit gegenwärtigen und früheren Balvikas-Kindern statt. Es war das 50jährige Jubiläum des Balvikas-Programms, und die indische Post gab aus diesem Anlass einen Sonderbrief heraus.
Am 11. Januar ist das Sport- und Kulturfest, zu dem alle Studenten kommen und auch viele ihrer Eltern, die dieses Fest zum Anlass nehmen, ihre Kinder zu sehen und ihre Vorführungen zu bewundern.
Am 14./15. Januar ist dann Sankranti, das hiesige Sonnwend- und Erntedankfest, ab dem Uttarayana anfängt, die Zeit, in der es spirituell aufwärts geht. Zugleich werden an diesem Tag die Preise vom Sportfest verteilt.
Einige Aussagen von Swami über die Sankrantizeit:
Die Sonne trägt ein friedvolles Antlitz,
die Tage werden kürzer
und die Kälte hat sich verschärft.
In der monderleuchteten Nacht singen die Bauern
auf den Feldern aus voller Kehle ihre Lieder,
während sie die Ernte einsammeln.
Einfach und sanft naht Sankranti heran
und lässt das Korn in den Feldern wie Perlenketten aussehen.
Die roten Chilies gleichen Rubinen
und die gelben Blumen stehen in voller Blüte.
Diese Jahreszeit füllt unsere Häuser mit Getreide und bringt uns Wohlstand und Glück.
„Das Sankrantifest ist so süß und einem jeden lieb. Kühle Winde, der melodische Gesang der Vögel und die Ernte des süßen Zuckerrohrs künden die Ankunft von Sankranti…
Dieses Fest vertreibt alle Enttäuschung und Verzweiflung und füllt unsere Herzen mit Hoffnung und Begeisterung…“ (12.1.2004)
„Jeder Mensch sollte in Einheit leben. Die ganze Welt sollte wie eine Familie leben…“
„Die Botschaft von Sankranti besteht darin, dass wir in uns Frieden und Leuchtkraft entwickeln, diese verbreiten und mit anderen teilen sollten. Seid niemals selbstsüchtig und engstirnig. Entwickelt das Empfinden, dass die ganze Welt zu euch gehört. Sankranti lehrt diese Weitherzigkeit und Unendlichkeit.“
„Auch wenn man sich dessen nicht bewusst ist: Sankranti gibt Freude und Frieden. Ob man Feuer wissentlich oder aus Versehen berührt, es verbrennt. Ebenso schenkt Sankranti die innere Erfahrung, ob man sich dessen bewusst ist oder nicht. Sankranti bringt geistige Transformation, eine Änderung im Verhalten. Es schenkt uns heiliges Licht.“
„Sankranti ist ein Tag der Erleuchtung. Es sollte Transformation mit sich bringen, und das sollte jeden Augenblick geschehen. Man braucht kein Jahr zu warten. Sankranti bedeutet völlige Transformation in ihrer ganzen Fülle.“ (15.1.1996)
Alles Liebe von hier
Susan Boenke, Prashanti Nilayam
*Balvikas
„Bal Vikas“ ist ein Begriff aus dem Sanskrit und bedeutet das „Erblühen eines Kindes“. Sathya Sai Baba hat 1969 ein Programm mit diesem Namen ins Leben gerufen, das der spirituellen Erziehung der Kinder dient. Es soll das Erblühen von „Wahrheit, Schönheit und Güte“ im Kind fördern. Herzstück dieses Programms sind die 5 Grundwerte Wahrheit, Rechtes Handeln, Frieden, Liebe und Gewaltlosigkeit.
Das Bewusstsein für diese Werte wird bei den Kindern durch das Erzählen von Geschichten, im Theater spielen, Singen und Meditieren entwickelt. Auf der ganzen Welt wurden Balvikas Lehrer/Innen ausgebildet und Balvikas Gruppen gegründet. In der Regel werden Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren unterrichtet. In nationalen und internationalen Konferenzen werden Erfahrungen ausgetauscht und Grundsätze für die Durchführung des Programms besprochen.