Maha Mrutyunjaya Mantra

Das MAHA MRITUMJAYA MANTRA

Dieser Mantra ist Teil des Yajurvedas (der Veda der Opfersprüche) und Bestandteil des Sri Rudram (Namakam, 11. Anuvaka). Diesem Mantra wird höchste Bedeutung als Heilungsmantra beigemessen. Seine Wirkung wird mit der Sanjivinipflanze gleichgesetzt, die Hanuman im Ramayana zur Wiederbelebung Lakhmanas aus dem Himalaya brachte. Es heißt, dieses Mantra kann sogar Tote zum Leben erwecken und Unsterblichkeit verleihen. Es lautet:
Tryambakam  yajämahe sugandhim pushtivardhanam
Urvärukamiva bandhanän mrtyormukshiyamä'mrität
Wort für Wort lautet die Übersetzung des Mantras:
tryambakam: Der dreiäugige Herr
yajamahe:  Anbetung, Verehrung, Opfer, Darbringen
sugandhim:  duftend
pushti: leibliche Gesundheit, Nahrung, Pflege, Zucht, Wohlstand, Gedeihen, Wohlergehen
vardhanam:  Zuwachs, Vermehrung, Stärkung
urvarukam:  Gurke, auch Kürbis
iva: wie
bandhanan:  vom Stiele, Stengel
mrityor:  vom Tod mukshlya: möge befreien mo: mich
amritat: Nektar der Unsterblichkeit
Sinngemäß bedeutet das Mantra:
Wir verehren den duftenden, dreiäugigen Einen (Herrn), der Wohlergehen/Gedeihen/Gesundheit/Nahrung vermehrt. Mögen wir, so wie die Gurke sich von ihrem Stiel löst, vom Zugriff des Todes befreit werden. Mögen wir Unsterblichkeit erlangen.
Im Lingapurana, einer heiligen Schrift, die sich mit der Entstehung, Bedeutung und Verehrung des Lingams, Symbol für Shiva, befasst, wird das Mantra noch weitgehender erklärt:
Tryambaka, dreiäugig, bezieht sich auf Shiva und bedeutet: Er ist der Herr der drei Welten, der drei Grundeigenschaften, der drei Zeiten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, der drei Veden, usw. Er wird im Om durch die drei Silben A, U, M ausgedrückt. Er ist der Herr der drei Formen des Feuers (Lichtes) Sonne, Mond und Feuer.
Der Begriff duftend, sugandhim, wird folgendermaßen erläutert:
Der herrliche Duft eines Baumes, der in voller Blüte steht, wird in große Entfernung getragen. So erfüllt auch der "Duft" des Herrn die gesamte Welt und das gesamte Firmament.
Pushtivardhanam: Entsprechend (einer Version) der indischen Mythologie wurde Gott Shivas Samen oder Keim in Vishnus Leib gelegt, und aus diesem Samen oder Keim ging Hiranyagarbha, das kosmische goldene Ei hervor, aus dem die gesamte Schöpfung, inklusive dem Schöpfergott Brahmä hervorgeht. (Man erinnere sich hier an die Hervorbringung des Hiranyagarbhalingams aus Swamis Körper!) Auf diese Weise nährt Gott Shivas Samen oder Keim den gesamten Kosmos, die Schöpfung und alle Welten. Deshalb wird er Pushtivardhanam, der Förderer der Nahrung und des Gedeihens, genannt.
Das Wort yajämahe wird im Lingapurana als die rituelle Verehrung durch Homas (rituelle Feuerzeremonie), Opferzeremonien und Pujas (ritueller Gottesdienst) interpretiert. Der zweite Teil des Mantras wird im Lingapurana folgendermaßen gedeutet:
Lass mich durch diese Verehrung befreit sein von der Bindung durch Handlungen und Reaktionen und vom Zugriff des Todes. Lass mich befreit sein von dem verlockenden Glanz der weltlichen Existenz. So wie die reife Gurke von ihrem Stiel fällt, wenn die rechte Zeit gekommen ist, ebenso ist durch die Gnade dieses Mantras die Zeit für Befreiung gekommen.
Dieser Mantra beinhaltet die Bitte um physische Gesundheit wie auch um spirituelle Befreiung. Er gilt als förderlich für die geistige, emotionale und körperliche Gesundheit.
Susan Boenke
Artikelnummer: D2597
CHF 8.00

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