In "Lucas und der Seelenvogel" erzählt Charles W. Gregory in bewegenden Worten die Geschichte von Lucas Willing, einem zwölfjährigen Jungen, der an den Rollstuhl gefesselt ist. Eines Tages begegnet er Lightwing, dem Seelenvogel, der ihn Schritt für Schritt in die Geheimnisse der Liebe einführt.

Ein Buch für Kinder und Erwachsene.

Dem Wunsch, über das wunderschöne Jugendbuch meine persönlichen Eindrücke zu schildern, entspreche ich gerne. „Lucas und der Seelenvogel“ ist seit seinem Erscheinen 1998 eines jener Bücher, welches ich äusserst geeignet finde, jedem Menschen – ob jung oder alt – zu empfehlen. Warum? Wir bekommen die Geschichte des 12-jährigen Jungen Lucas zu lesen, in deren Verlauf der an einen Rollstuhl gebundene Junge Vertrauen in sich und die Überzeugung gewinnt, dass sein scheinbar hoffnungsloser Zustand sich zum Guten wenden kann. Seine Begegnung mit dem „sprechenden Wundervogel“ Lightwing ist die Begegnung mit seinem Höheren Selbst, mit seinem Baba im eigenen Herzen. Lucas erfährt die spirituellen Weisheiten, so wie wir sie täglich in den Reden Sathya Sai Babas vernehmen und über sie meditieren können.
„Wenn du nicht willst, dass ich höre, was du denkst, dann denke es einfach nicht.“
„Weißt du nicht, dass Gedanken schneller als Worte reisen?“
„Schau nach innen… Es ist nämlich ganz einfach.“
„Liebe ist der Schlüssel… Fange an zu lieben.“
„Liebe, Lucas, ist das Einzige, das bleibt. Sie ist die einzige Kraft.“
„Wenn du dich nicht lieben kannst, kannst du auch mich nicht lieben.“

Selbstverständlich fällt es dem Jungen sehr schwer, dies alles zu verstehen und zu glauben. Doch Lightwing führt ihn mit liebevollster Geduld der wahren Wirklichkeit immer näher. Die regelmäßig auftauchenden Zweifel versucht er zu beseitigen und erklärt dem verdutzten Lucas, dass ÜBEN das Erfolgsrezept ist: „Übe, und dann übe noch mehr. Irgendwann ist es da.“ Wir meinen Baba selber zuzuhören. Auch erinnert uns das Aussehen Lightwings an Baba. Lucas beschreibt den Vogel so: „Er war nämlich knallrot, das hellste Rot, das ich jemals gesehen habe. Sein Kopf war so schwarz, wie es nicht schwärzer geht, und sein ganzer Körper strahlt ganz wunderbar.“

In meiner Schule haben schon einige der Kinder dieses Buch gelesen – und grosse Freude daran gehabt. Auch wenn sie
vielleicht noch nicht alles verstehen können, so ist es dem Autor gelungen, den Leser ganz sachte auf den Pfad zu führen, den Pfad vom Unwirklichen zum Wirklichen. Lucas erfährt, dass es offenbar eine Wirklichkeit gibt jenseits von der uns so vertrauten jetzigen Wirklichkeit, die sich als Traum erweisen soll. Es wird dem Jungen viel zugemutet, und zum Schluss muss Lightwing zu Lucas sagen, dass er doch noch nicht alles begriffen habe. Doch Lucas meint ein Lächeln bei Lightwing wahrzunehmen. Es ist diese ansteckende Zuversicht, welche die Lektüre zu einem glücklichen Erlebnis werden lässt.

Das englische Original ist übrigens auch sehr leicht zu lesen und kann bei uns bezogen werden Lightwing and the Dreamwalker (unter English Books).